Postexertionelle Malaise (PEM)

Hierunter versteht man die Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit Auftritt und/oder Zunahme von weiteren Symptomen nach früher unproblematischen Anstrengungen.

Die postexertionelle Malaise beginnt innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach der eigentlichen Belastungssituation und kann Stunden, Tage oder sogar Wochen andauern. Bei diesem charakteristischen Nachhang spricht man oft vom «delayed onset» («verzögerter Beginn») oder «the day after phenomenon» («das Phänomen des Tages danach»).

Eine körperliche Anstrengung kann sich bereits während der Durchführung sehr unangenehm anfühlen, den Preis dafür zahlt der Betroffene aber erst wirklich im Nachhinein. So kann heute z.B. ein Spaziergang unternommen werden, morgen bleibt man aber im Bett, da der Körper verzögert und gegen den eigenen Willen tatsächlich nachgibt – es kommt nicht nur zur Verstärkung der Fatigue, sondern auch zu weiteren Symptomen. Am häufigsten handelt es sich um grippiges Krankheitsgefühl, diverse Schmerzen und Schwächen der Muskulatur, es könnte aber prinzipiell jedes Organsystem aus dem Gleichgewicht geraten. 

Unterschiedliche Schweregrade: Die leicht- bis mässiggradig Betroffenen leben häufig nach dem "Achterbahn-Prinzip" - so müssen z.B.  nach 1 -2 Tagen annähernd normaler Aktivität jeweils 1 - 2 erzwungene Ruhetage erfolgen. Die schwergradig Betroffenen erleben bereits nach simpelsten Aufgaben (z.B. nach Zähneputzen) eine massive Verschlechterung und/oder verharren in diesem Zustand für Tage bis Wochen. Die schwerstgradig Betroffenen bleiben dauerhaft bettgebunden. 

Das unnatürliche Nachgeben des Körpers nach jeweils individueller, jedoch stets ungewöhnlich tiefer Belastungsschwelle wird von den Betroffenen meistens als Einbruch ("crash") bezeichnet. Der Auf- und Ab-Rhythmus wird häufig "push-crash-cycle" genannt.