Glückspost: Wenn einem plötzlich die Energie zum Leben fehlt

Von Silvia Stähli-Schönthaler

Für Menschen, die an einem chronischen Erschöpfungs- syndrom leiden, sind kleinste An- strengungen ein Hürden- lauf. Dies verunmöglicht ihnen, ein nor- males Leben zu führen.

Bereits im Kindesalter er- krankte Susanne B. (Name geändert) am Pfeifferschen Drüsenfieber. Seit vier Jahren ver- bringt die heute 47-jährige Frau mehr als 23 Stunden am Tag zu Hause im Bett. Kleinste Anstren- gungen führen zu Erschöpfung sowie Schmerzen in den Armen, den Beinen oder im Kopf. Obwohl sie zehn Stunden schläft, wacht sie am Morgen gerädert auf. «Ich füh- le mich immer, als hätte ich gerade einen Marathon absolviert», und der kurze Gang zur Toilette wird dann zum «Kraftakt, der mir alles abfordert». So oder ähnlich wie Susanne B. geht es vielen Men- schen. Sie leiden unter einem chronischen Erschöpfungssyn- drom (ME/CFS). ME steht für Myalgische Enzephalomyelitis, CFS für Chronic Fatigue Syndrom.