NZZ: Long Covid und chronisches Fatigue-Syndrom verursachen in Deutschland Kosten von mehr als 63 Milliarden Euro pro Jahr
Text: Stephanie Lahrtz, NZZ
Eine neue Analyse berechnet, wie viele Long-Covid-Patienten es in Deutschland gibt. Betrachtet wird der Zeitraum 2020 bis 2024. Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?
Zusammenfassung des Artikels
Deutschland hat über 63 Milliarden Euro jährlich für Long Covid und chronisches Fatigue-Syndrom ausgegeben, was 1,5 % des BIP entspricht.
Kosten von Long Covid und ME/CFS
Deutschland zahlte 63 Milliarden Euro für Long Covid und ME/CFS im Jahr 2024.
Dies entspricht 1,5 % des Bruttoinlandprodukts (BIP).
Kosten entstehen durch Behandlung, Verdienstausfall und Rentenansprüche.
Long Covid und ME/CFS verursachen ähnliche jährliche Kosten.
Patientenzahlen
Schätzungen: 870.000 Long-Covid-Patienten und 650.000 ME/CFS-Patienten in Deutschland bis Ende 2024.
6-11 % der Corona-Infizierten entwickeln Long Covid.
3 % der Long-Covid-Patienten haben die schwerste Form, ähnlich ME/CFS.
Internationale Vergleiche
Kosten von Long Covid weltweit: 1 % des BIP.
In Deutschland: 0,75 % des BIP nur für Long Covid.
Vergleich mit anderen Ländern: Frankreich, Spanien, Großbritannien und USA haben Kosten von 0,5 bis 0,6 % des BIP.
Gesellschaftliche Auswirkungen
Psychische Erkrankungen kosten jährlich 147 Milliarden Euro, etwa 5 % des BIP.
Die Analyse verdeutlicht die gesellschaftliche Belastung durch Long Covid und ME/CFS.
Notwendigkeit der Entwicklung wirksamer Therapien wird betont.